Der Original-Beitrag ist von der Autorin Gioia auf freshideen.com

Wann werden uns Schuldgefühle eingeredet?

Keiner ist grundsätzlich fürs Unglück der anderen verantwortlich, außer wenn Verbrechen und gezielt realisierte böse Handlungen im Spiel sind. Alles andere ist eine psychologische Manipulation.

Im Alltag sagen wir offen unsere Meinung und versuchen das Beste aus jeder Situation zu machen. Wir sind dafür zuständig, das eigene Interesse trotz der Stellung der anderen zu vertreten. Für die Umgebung gilt das ebenfalls.

Psychologische Manipulation durch Schuldgefühle 

Haben Sie sich denn schon mal Gedanken darüber gemacht, wie viele wichtige Entscheidungen im Leben Sie unter dem Einfluss anderer Menschen getroffen haben? Kompromisse sind notwendig, denn letztendlich leben wir nicht alleine, wie können auch  andere Leute durch unsere Handlungen beeinflussen oder werden von den anderen beeinflusst.

Doch wann ist es wirklich eine weise und faire Entscheidung, und wann sind wir das Opfer einer psychischen Manipulation?

Um zwischen beiden immer unterscheiden zu können, brauchen Sie ein längeres Training. Hier sind einige Hinweise als Anfangsschub.

Lernen Sie, die Gefahr rechtzeitig zu entdecken

Sie sind fürs Unglück der anderen nicht verantwortlich, besonders nicht, wenn sie niemals persönlich aktiv und bewusst selbst zum Unglück anderer beigetragen haben. Dass es trotzdem aus Versehen immer wieder mal zu Missverständnissen kommt, die man einvernehmlich aus der Welt räumen kann, steht auf einem völlig anderen Blatt. Sobald Du jedoch – egal was Du tust und wie oft Du dich entschuldigst – immer wieder Vorwürfe bekommen, dann solltest Du eine Grenze ziehen: Du wirst hier manipuliert!

Die echte Bedeutung der Worte zu verstehen lernen

Meistens versteckt man hinter den Schuldgefühlen den eigenen Zorn, dass nicht alles genauso läuft, wie es einem gerade passt. Prüfen Sie die Vorwürfe der anderen kritisch auch nach diesem Kriterium!

Handeln Sie nicht wie eine Marionette 

Sie können sich innerlich Gedanken machen. Wenn Sie sich aber nicht sicher sind, dass Sie etwas eindeutig falsch gemacht haben, rechtfertigen Sie sich nicht. Denn gerade dies fesselt Sie noch stärker in der Falle des Manipulierenden. Versuchen Sie auch, nicht mit Zorn und zu starken Emotionen zu reagieren. Mitleid muss auch aus dem Spiel rausgehalten werden.

Wir sind anderen grundsätzlich nichts schuldig.

Haben Sie sich in diesen Situationen wiedererkannt?

Haben Sie sich in den eben beschriebenen Situationen wiedererkannt? Sind Sie schon mal auf der Basis von Schuldgefühlen psychologischer Manipulation zum Opfer gefallen? Dann müssen Sie zuerst versuchen, aus einer oder mehreren konkreten Situationen mit dem klaren Bewusstsein darüber herauszukommen.

Sie müssen weiterhin einen Weg finden, Ihre Einstellung gegenüber Menschenverhältnissen so zu verändern, dass sich die anderen Personen solche Herangehensweise an Sie einfach nicht mehr ermöglichen.

Glauben Sie uns: Sie tun somit beiden Seiten einen Gefallen.“

Angela Mecking schreibt auf ihrer Seite:

„Wenn du diesen Artikel bis zum Ende liest, dann werde ich dir ein spannendes Geheimnis verraten…“

Neugierig geworden?

Wenn ja, dann hat es funktioniert – mein Versuch, dich zu manipulieren. Ich tue das in diesem Fall natürlich auf positive Art und Weise, ohne dir sofort etwas verkaufen zu wollen. Doch egal, ob jemand gute oder „unlautere“ Absichten hat, Manipulation ist überall. (…)

Wie Worte wirken

Auch Meinungsmacher – (meist aus der radikalen Szene) – versuchen, die Unsicherheit der Menschen auszunutzen, um ihre Thesen zu verbreiten. Besonders in Zeiten der Krise – wie jetzt zu Corona – sind Menschen verunsichert, ängstlich und wissen vor lauter Meinungen und Infos oft gar nicht mehr, was sie glauben sollen. Da entsteht fruchtbarer Boden für jedwede Form von Manipulationstechniken. (Beliebt ist dabei z.B. die Suche nach Schuldigen, auch „schuldigen“ Gruppen, Gesellschaften, Kulturen, Gemeinschaften, Nationalitäten oder Hautfarben…)

Aus der Psychologie und der Linguistik weiß man, dass Worte weit mehr bedeuten als nur ihr Wortlaut. Mit jedem Wort, das wir hören, wird sofort eine Begriffsreihe von Assoziationen und Bewertungsmustern im Gehirn aktiviert. Das Gehirn ordnet diese ein und löst entsprechend damit verbundene Gefühle aus, wie zum Beispiel Angst oder Freude. Dieses Wissen nutzen Manipulierer, um Menschen von vornherein in einen bestimmten Denkrahmen hinein zu drängen. „Framing“ nennt sich die Methode, die – manipulativ eingesetzt – schon Menschen wie Trump zum Wahlsieg verholfen hat. Im sogenannten „Florida-Experiment“ (Bargh, 1996) haben Menschen, die mit „alt“ assoziierte Begriffe gelesen hatten („Glatze“, „grau“ oder „Falten“) langsamer einen bestimmten Weg zurück gelegt als diejenigen, die Begriffe wie „sportlich“, „vital“ oder „Party“ gelesen hatten. Sie haben sich also allein aufgrund der Wort-Assoziationen mit Älteren identifiziert, die eben langsamer laufen. Worte wirken.

Sind wir willenlos der Manipulation ausgesetzt?

Was bedeutet das für uns? Ist unser Gehirn letztlich auch nur wie ein Computer, der mit Informationen gefüttert wird, um dann die gewünschten Reaktionen auszuspucken? Sind wir gar wie willenlose Roboter, die einfach nur apathisch die Befehle ausführen, die Chefs, Marketingprofis oder Politiker uns „einimpfen“? Zum Glück ist dem nicht so. Natürlich sind wir nicht gefeit vor Manipulation. Aber je mehr wir uns darüber bewusst werden, was da gerade passiert, umso leichter können wir unsere eigenen unbewussten Verhaltensmuster erkennen, die uns einreden, dass wir unbedingt das neueste Gartensofa für den kommenden Sommer brauchen oder dass gerade ganz Deutschland vor dem Kollaps steht.

Ein wichtiges Stilmittel der Manipulation ist die ständige Wiederholung. Sie trägt der Erkenntnis Rechnung, dass unsere Synapsen im Gehirn sich umso mehr ausprägen, je mehr sie mit einer bestimmten Information und dem entsprechenden Gefühl dazu gefüttert werden. (Je öfter Du etwas hörst und immer wieder und wieder konsumierst, desto größer die Gefahr, dass Du es irgendwann glaubst. Das gilt sowohl für „Du/Die bist/sind schlecht“ oder „Du kannst das. Du bist okay!“)

Wie du dich vor Manipulation schützt

Und das ist die gute Nachricht. Denn wir können zum Beispiel der ständigen (negativen) Manipulation von außen trotzen, indem wir den Spieß umdrehen und uns kontinuierlich und bewusst wiederholt mit positiven Gedanken und Nachrichten füttern. Aber auch, indem wir öfters mal inne halten, den gesunden Menschenverstand einschalten und uns fragen: „Was will mein Gegenüber gerade damit erreichen, dass er / sie mir dies jetzt sagt?“. Soll ich etwas kaufen, etwas tun, meine Meinung ändern, und was hat derjenige dann davon, wenn ich das tue? Mit dieser Frage lässt sich schnell erkennen, woran man ist.

Die beste Grundlage, um weniger manipulierbar zu sein, ist es, mit sich selbst im Reinen zu sein. Sich selbst zu lieben, die eigenen Werte zu kennen und Klarheit darüber zu haben, was wichtig ist im Leben und wo man hin will. Um dahin zu kommen, kannst du aktiv etwas tun: zum Beispiel regelmäßig meditieren, mit positiven Affirmationen arbeiten, die Eigenschaften stärken, die dich glücklich machen. Anregungen dazu findest du unten. Besonders beliebt sind übrigens folgende Manipulationstricks:

Manipulationstrick #1: Charme und Komplimente

Deine Chefin ist fest davon überzeugt, dass nur du diese Aufgabe stemmen kannst, die mit der zusätzlichen Nachtschicht verbunden ist? Dein Dating-Partner sagt, dass er noch NIE mit einer Frau sofort in die Kiste gehüpft ist – aber mit DIR sei das was anderes und er würde es so gerne jetzt tun? In beiden Fällen könnte es sein, dass jemand dir Komplimente macht, um etwas zu erreichen, von dem du vielleicht gar nicht weißt, ob du es wirklich willst.

Was tun? Wenn so etwas an dich herangetragen wird: nimm dir Zeit mit der Antwort und horche in dich hinein. Auch hier gilt: Menschen, die unsicher sind und wenig Selbstwert haben, sind süchtig nach Bestätigung und Komplimenten und würden alles dafür tun. Je mehr du mit dir selbst im Reinen bist und von deinen eigenen Stärken überzeugt, umso weniger brauchst du die ständige Bestätigung von außen. Das Paradoxe dabei: Je weniger man es braucht, umso mehr kommt es von außen – dann aber ehrlich gemeint.

Manipulationstrick #2: Schuldige suchen

Es ist immer leichter, Sündenböcke zu suchen als selbst Verantwortung zu übernehmen und etwas zu tun, um die eigene Misere zu beenden.

Was tun? Wann immer jemand über andere Menschen, Gruppen lästert oder ständig Ausreden hat, bei denen andere die Schuldigen sind, werde hellhörig! Stell dir innerlich vor, dass dieser Mensch, der sich gerade über jemand anders so sehr aufregt, letztlich über sich selbst redet. Frage diesen Menschen direkt „Warum erzählst du mir das?“ oder „was willst du damit erreichen, dass du mir das erzählst?“ Oder bitte ihn, dir seine Ansicht genauer zu erläutern, z.B. wer genau unsere Meinung einschränken möchte. Menschen, die in einem bestimmten „Framing“ (Denkmuster) gefangen sind, verzetteln sich schnell, sobald man sie dort heraus holt und ihnen liebevoll andere Perspektiven aufzeigt.

Manipulationstrick #3: die Tränendrüse drücken oder einsetzen

Dies ist gängig bei Hilfsorganisationen, die offenbar noch genügend Budget für Marketingberater von ihrem Spendenaufkommen abzwacken können. Sie setzen auf Bilder von hungernden Kindern und dazu das Horrorszenario, was passiert, wenn wir jetzt nicht spenden. Da fällt es jedem auch nur halbwegs empathischen Menschen schwer, nein zu sagen. Wenn’s hilft, ok. Trotzdem sollte man sich bewusst überlegen, wofür man spendet und ob bei kleineren Organisationen nicht am Ende mehr für den Empfänger übrig bleibt als bei den ganz Großen.

Was tun? Hier hilft es, sich klar zu machen, dass nichts so heiß gegessen wird wie gekocht. Wie oft habe ich nachgegeben, wenn mein Sohn noch länger als vereinbart fernsehen wollte. Und wenn ich mal nicht nachgebe? Dann ist es am Anfang echt anstrengend. Aber dann merke ich, dass es gar nicht so schlimm ist für mein Kind. Er hat es halt versucht. Wenn also mal wieder jemand bei dir versucht, die Tränendrüse zu drücken – ja, fühle mit und habe Empathie. Aber versetze dich auch in eine Art „Beobachterperspektive“ und frage dich, ob das, was dieser Mensch will, wirklich im Sinne aller Beteiligten ist oder ob es für ihn gerade einfacher ist, Opfer zu spielen statt selbst Verantwortung zu übernehmen.

Manipulationstrick #4: Schuldgefühle erzeugen

Diese Methode geht noch einen Schritt weiter als die Tränendrüse und ist besonders verführerisch. Wir alle wollen gefallen, integer sein, in den Augen der anderen nicht die „Bösen“ sein. Je empathischer wir sind, umso anfälliger sind wir dafür, dass wir uns für die Probleme anderer verantwortlich fühlen. Beliebt ist da zum Beispiel der Spruch „ich hab doch so viel für dich getan“ – gerne verwendet in Beziehungen. Ich persönlich bin für diese Art Manipulation sehr anfällig, da ich Harmonie mag und brauche.

Was tun? Um trotzdem eine Chance zu haben, versuche ich mir in solchen Situationen immer klar zu machen, dass letztendlich nur jeder sich selbst glücklich machen kann und dass ich nie für das Glück oder Unglück anderer verantwortlich sein kann. Klar kann ich jemandem mal einen Gefallen tun – aber nicht aus Schuldgefühlen heraus, sondern dann, wenn ich das wirklich will. Dann greift auch der Effekt, der in der Glücksforschung beschrieben wird: Es macht glücklich, sich für andere zu engagieren – sofern es nicht aus einem bedürftigen „Helfersyndrom“ heraus geschieht.

Pssst! Jetzt kommt das Geheimnis…

Ich hoffe, du hast nicht geschummelt und diesen Artikel jetzt schön bis hierher gelesen. Falls nicht, dann Schande über dich (Schuldgefühle), es verletzt mich zutiefst, wenn du meinen Artikel nicht wertschätzt (Tränendrüse), dann gehörst du wohl zu den Menschen, die unachtsam sind (Wording). Doch wenn du ein bewusster, empathischer und aufmerksamer Leser/in bist (Kompliment!), dann wirst du jetzt verstehen, was ich meine… :)““

Schlußbemerkung: Man stelle sich eine Gesellschaft vor, die völlig verkennt, wenn der manipulative Narzissten strategische Partnerschaften mit vermeintlich „Gleichgesinnten“ eingehen und genau diese oben benannten Techniken einsetzen, um politische Ziele zu ihrem eigenen Vorteil durchzudrücken… Das wäre nicht nur Psychoterror par excellence: Das Ende der Demokratie, der Meinungsfreiheit und der Beginn eines neuen Faschismus wären vorprogrammiert! (frei nach Ayishat Akanbi)

Warum schreibe ich das? Weil wir hier auch nicht für ALLE Autisten sprechen können und wollen. Jeder Autist ist anders und hat eine völlig andere, eigene Sicht der Dinge. Wir sind keine Autismus-Aktivisten in dem Sinne, wir wollen nur den Facetten-Reichtum des ganzen Spektrums zeigen und vorführen, dass man auch – trotz unterschiedlicher Ansichten – sachlich und freundlich bleiben kann. Die meisten Aktivisten, die sich einer Sache verschrieben haben, sprechen eigentlich für sich selbst, nicht für alle… Das gilt sowohl beim Thema Frauen, Schwerbehinderung, Rassismus, Transgender, LGBT – niemand spricht für ALLE und vertritt die Meinung ALLER, die sich einer Gruppe selbst zuordnen oder zuordbar sind. Egal welches Thema, welche Hautfarbe, welche Behinderung, welche Nationalität – auch hier gilt, wie beim Thema Autismus: Nicht alle sind EINER MEINUNG! Wichtig ist, dass wir unterschiedliche Meinung aushalten lernen. Denn nicht jeder, der in einzelnen Aspekten einer Fragestellung anders denkt ist gleich ein Feind!

Links:

https://blogs.psychcentral.com/psychology-self/2019/08/narcissists-blame-projection/

https://blogs.psychcentral.com/psychology-self/2017/09/narcissistic-projection/

5 Kommentare

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