Hallo allerseits, ich bin die Manuela alias die “Nerdbitch“.
Weil ich für NTs genau das bin.
Ein Nerd und heiß.
Selbst sehe ich mich eher als “normale“ Frau hm. Die auch weiß wie sie ihre Weiblichkeit nutzt. Weil ich es eher gezwungenermaßen gelernt habe, um dazugehörig zu sein.

Innerhalb der Familie, werde ich auch deshalb Bella, anstatt Manuela genannt. Weil ich mir das mädchenhafte zu nutze machte und es von mir erwartet wurde. Um das zu bekommen was ich brauchte.
So erging es vielen autistischen Frauen. Manche von ihnen, geht es heute noch so.

Mit 15 kam die Rebellion. Ich kleidete mich anders, eher wie ein Junge. Aber wenns mal in meinem Leben nicht so rund lief, fiel ich in das Muster eines Mädchens zurück, um so viel Hilfe zu bekommen, wie ich nur kriegen konnte.
Die Haarfarbe kann auch sehr hilfreich sein. Im Notfall, werden sie immer BLOND. NTs sind schon berechenbar, und ich nutze den positiven Vorteil einer Blondine.
Wenn ich aber wieder stabil bin und nicht mehr so hilfsbedürftig, dann werden sie wieder schnur stracks braun. Braun nutze ich auch um ein gewisses Bild in den Leuten hervor zu rufen.
Es funktioniert, sonst würde ich es nicht tun.
Je nach Bedarf und was ich in den Menschen bewegen möchte, ändert sich die Haarfarbe, Frisur und auch Kleidung.

Seit 3 Monaten, hab ich nichts an mir verändert. Das will was heißen. Nämlich, Stabilität. Und darin werde ich trotz Autismus, immer besser.

Mir ist ein selbständiges Leben und Lernen, sehr wichtig.
Weil wir gerade dabei sind.
Kommt jetzt der Nerd Teil.
Er ist das komplette Gegenteil von Bitch,
Ich interessiere mich für Ernährungswissenschaft, Psychologie, Neurobiologie, Quantenphysik (besonders für Elektronen), mich interessiert auch Fraktale Mathematik, weil ich sie sehe, wenn ich im Wald spazieren gehe. Biochemie ist auch ganz interessant.

Ich bin ein Mensch, den man nicht einordnen kann und noch nie konnte.
Denn es sind zu Hauf, eher männliche Seiten an mir.
Und das führt uns wieder zur Bitch.
Denn den Männern, gefällt das sehr.
Ich trinke Bier, bin nicht so ein Gefühlsdusel (außer ich hab meine Tage). Spiele Karten, rauche, mag Tischfussball unheimlich gerne. Kucke Football bzw die NFL. Und kann schweißen.
Außerdem gefällt mir Bogenschießen und Freeride.

Ich weiß was ich brauche um ein wertvolles Mitglied dieser Gesellschaft zu sein. Und wetvoll ist man dann, wenn man sich einbringen möchte, um hilfreich zu sein. Mit Erfahrungswerten, Mitgefühl, Tipps und Tricks.
Das ist mein Ziel, ständig.
Selbst stabilisiert, um anderen helfen zu können.

Um stabil zu bleiben, brauche ich viel Ruhe, neutrale Gerüche und Sonne. Viel Sonne. Der Anblick von Palmen, macht mich glücklich.
Ich bin darauf konditioniert. Denn sehe ich Palmen, bedeutet das Entspannung, Urlaub, Freude, Wärme, gutes Essen.

Wir Autisten, haben ein sehr gutes Erinnerungsvermögen und assoziieren Gegenstände, mit Gefühlen, die man in Kombination, empfunden hat.

Sehe ich ein Motorrad, kommen schlechte Gefühle. Ein “Gatsch/hupfa“ Motorcross, löst andere Emotionen aus…(Abenteuerlust).

Ich träume intensiv und merke mir auch dem entsprechend ALLES. Es nervt. Ich hab Erinnerungen, wobei ich mich frage, wo findet es im Gehirn Platz? Es ist sooo viel da drinnen. Unnützes Zeug, nützliches, schmerzhaftes, freudiges, Träume die ich vor 30 Jahren hatte.
Ich kann mich bis zum 8ten Lebensmonat zurück erinnern. Nicht alles, aber enorm viel, blieb in mir.

Und mit all diesem Zeug, hat man zu kämpfen. Ich komme nie nach mit dem verarbeiten von Geschehnissen und Gefühlen, Informationen, Eindrücke. Denn es ist so viel im Kopf.

Einmal fiel mir bewusst auf “wow, ich brauchte jetzt 15 Jahre um diese eine Situation und den Menschen zu verstehen, warum und weshalb es schief lief!“
Es ist zwar verarbeitet…. aber 15 Jahre später!

Soviel zu meinem Gewusel im Oberstübchen (Gehirn).

Deshalb schaffte ich auch nie eine Ausbildung. Da drinnen im Kopf, geht’s voll ab (ja ihr dürft lachen).
Ich nehme es, so gut es mir möglich ist, mit Humor. Damit kommt man weiter. Und gibt nicht gleich sich selbst auf. Wenn man es mit Humor nimmt. Wovon ich reichlich besitze.

Gleichzeitig ist das “sich selbst nicht zu ernst, bzw zu wichtig zu nehmen“
Der Schlüssel, um Anschluss in der Gesellschaft zu finden. Und ich fand ihn.
Bin für NTs sehr lustig und unterhaltsam.
Womit ich meinen Platz gefunden habe.

Wie lernte ich das nun wieder?
Anhand lustigen Filmen und Serien.
Meine lebhafte Art etwas zu erzählen + über mich selbst lachen zu können, macht mich zu einem gern gesehenen Menschen, in einer geselligen Runde.

Beruflich, hab ich keine Ahnung wie ich das einbauen kann. Außer als Messedame (wofür ich mit 32 schon zu alt bin 😉 ?). Da konnte ich meine unterhaltsame Art gut einbringen. Sie war gern gesehen und es brachte mir einen Bonus. Bekam mehr Geld, als eigentlich abgemacht war.

Aber sonst ? Hm… keine Ahnung welch ein Chef sich meine gesellige Art, zu Nutze machen könnte. Besonders beim männlichen Geschlecht, von 23 Jahren bis unendlich aufwärts.

So, das wars erstmal von mir.
Ich hoffe ihr habt verstanden, was für ein bunter Haufen ich innerlich bin.
Und das ihr gut unterhalten wurdet. Vielleicht findet sich die ein oder andere autistische Frau, darin wieder.
Eventuell kann sie etwas positives daraus, für sich mit nehmen. Es würde mich sehr freuen.

Bis Baldrian
Eure “Nerdbitch“ Manu

 

Ein Kommentar

  1. Hallo Manuela, Danke für deine Vorstellung… Ich hoffe, wir lesen hier noch viel von Dir und es gibt reichlich Diskussion und Erfahrungsaustausch…

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