Henryk M. Broder und seine abstrusen Vorstellungen von „Asperger“

Ein gewisser Johnny del La möchte gerne den folgenden Artikel aus der DIE WELTWOCHE mit uns teilen, der auch bei Die Achse des Guten zu lesen war:https://www.weltwoche.ch/ausgaben/2019-35/artikel/infantilisierung-der-gesellschaft-die-weltwoche-ausgabe-35-2019.html

(Foto (c) Welt)

Meine Antwort dazu gleich vorab: Henryk M. Broder schreibt: „Ich liebe Greta – Nicht wegen ihrer Zöpfe, nicht wegen ihres Mondgesichts, nicht weil sie an Asperger leidet und auch nicht, weil sie das Schulschwänzen zu einem moralischen Imperativ erhoben hat. Ich liebe Greta, weil sie es – wenn auch ungewollt – geschafft hat, die westliche Gesellschaft als das zu entlarven, was sie ist: abergläubisch, dekadent, dumm, hysterisch, infantil und süchtig nach Erlösung.“

Ja genau, Henryk Broder: Greta hat uns die Augen geöffnet, sie hat es geschafft von niedrigsten Instinkten gebeutelte Online-Mobs aus ihren finsteren Löchern hervorzulocken…. Leute, die ihren Sozialneid und ihre kleingeistigen Ansichten gegenüber Andersdenkenden ungefiltert ins Netz schleudern. Die sich über Behinderte und Menschen, die anders sind, lustig machen oder echauffieren und die hässlich und vulgär gegen ein Mädchen losziehen, während sie sich selbst dafür wohl als „geistig überlegen“ erachten.Klar, kann man Greta und ihre Entourage kritisieren. Skeptische Fragen stellen usw. Alles erlaubt. Aber auch Sie, Herr Broder, sind längst ins Ressentiment abgedriftet und ihre Artikel zu dem Thema sind kleingeistig und herzlos. Klar, ist „die Jugend von heutzutage“ auch nicht besser oder schlechter als wir damals, aber freuen wir uns doch, dass Kinder heute ernster genommen werden, als man uns das früher erlaubt hat. Wir – und die Generationen vor uns – hatten zu gehorchen und die Klappe zu halten.

Wir sind auch nicht damit einverstanden, wenn die neue Generation die alten Generationen pauschal verurteilt. Immerhin haben diese Generationen auch ihre Revolutionen für die Menschheit erwirkt… schrittweise ging es voran. Das sollten die Kids von heute mal nicht vergessen. Aber schon immer gab es Kinder, die eindeutige schlauere Sachen von sich gaben als zahllose verbohrte, kleingeistige und – sorry – stinklangweilige und humorlose Erwachsene.

So wie sich einige Leute in den sozialen Netzwerken gegenüber Greta und – neuerdings auch über Asperger-Autisten pauschal – artikulieren oder als Hater in der deutschen Greta-Thunberg-Gruppe auftreten, könnte man meinen exakt diese Personen hätten auch ständig die Schule geschwänzt.Da kommt dann sowas bei raus wie: „Dise Mongo-Gröta sol mahl liber in die Schuhle gehn“ oder „Die sohlte mit dem Bot auf dem Mehr untergen“Ach, ja? Hier zeigt sich dann wohl die wahre Eloquenz und geistige Überlegenheit derer, die einen angeblich selbst einen Schulabschluss haben? Zusätzlich rumpeln diese Freaks auf Autismus Seiten und beschimpfen alle Autisten als Behinderte und Kranke. Ach, haben die das in der Schule gelernt, ja?Dass wir die Bekloppten sind und die die „Normalen“, die uns wiederholt erklären dürfen, wie unfähig, behindert und „psyschisch krahnk“ wir sind? Ich hab eigentlich nichts gegen Flüchtigkeitsfehler beim Schreiben, wenn der Inhalt halbwegs geistreich ist. Aber hier fehlt es an beidem…

Zeit für eine Schulreform, wenn man SO tatsächlich einen Abschluss bekommt.“Wir Autisten“ sind auch nicht in allen Punkten einer Ansicht mit Greta, wirklich nicht! Aber kein Grund unsererseits dieses Kind mit möglichst vulgären Auslassungen zu bashen und kein Grund für andere so einen irrwitzigen Quark über Asperger-Autismus ins Netz zu setzen. Wir wundern uns auch über vereinzelt hysterische Fans und Personenkult, weil es wenn dan um die Sache geht und nicht um Personen. Manche Leute übertreiben und Autisten stehen – im Gegensatz zu Narzissten – gar nicht auf Rummel um die eigene Person. Wir dachten in den heutigen Schulen wäre die Aufklärung da schon weiter, aber bis zu den achso geistig hochstehenden Erwachsenen ist diese Info noch nicht durchgedrungen.

Da wird gegen Asperger und Menschen mit Trisomie 21 gewettert, dass es der Sau graust. Weil Greta ja angeblich aussieht „wie ein Mongo mit Mondgesicht“. Und ein Henryk Broder ist sich nicht zu schade sich selbst aus dieser verbalen Jauchegrube zu bedienen?Peinlich, wie sich einige in der Opferrolle des „selbstmitleidigen Klimaleugners“ suhlen, angeblich ausgelöst von einem autistischen Kind… „Mich nervt die…“, „Das Mondgesicht soll sich verpissen“… und andere Formulierungen, die auch Achgut kritiklos hinnimmt und mit derartigen Beiträgen befeuert.Sorry, aber das ist mehr als „infantil“. Das ist geradezu verhaltensauffällig. Plötzlich hat ein Mädchen mit 16 Jahren die Macht erwachsene Menschen „zu nerven“, die sich nicht genieren auf sie dann auch entsprechend herablassend loszugehen.

Vielleicht ist hier jemand Opfer narzisstischen Missbrauchs karrieregeiler Eltern, ja! Wissen wir nicht. Sind alles nur Spekulationen. Aber das sind in der Tat viele Kinder. Das wissen wir schon länger und das ist ein Thema was viel zu wenig diskutiert wird: Aber ich hab solche Einschätzungen auch schon sensibler und feinfühliger im Kontext Betroffener gelesen. Ohne Hähme und primitive Formulierungen. Während andere „Mongos“ heute Abitur machen und studieren, dümpeln Mobs von achso geistig Hochstehenden im Netz rum und verplempern ihre Zeit für empathielose Pauschal-Auslassungen gegenüber Menschen, über die sie nichts wissen.Die dürfen alle ihre ehemaligen Klassenleiter verklagen, weil Sie ihnen weder vernünftiges Deutsch NOCH den Unterschied zwischen Kritik und Ressentiment beigebracht haben! Und wer diese quengeligen Polemiken Satire nennt, der darf gerne nochmal bei Karl Kraus nachlesen:

DIE SATIRE IST FERN VON ALLER FEINDSELIGKEIT UND BEDEUTET WOHLWOLLEN FÜR EINE IDEALE GESAMTHEIT, ZU DER SIE NICHT GEGEN, ABER DURCH DIE REALEN EINZELNEN DURCHDRINGT.

Schöne Grüße, Eure Bekloppten (Wenn diese Mobs die „Normalen“ in der Welt sein soll, dann sind wir gerne freiwlllig die Irren)
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