Ich denke, es gibt zwei Arten von Personen, die auf eine Formulierung wie „Asperger-Fehldiagnose“ sehr allergisch reagieren. Die einen sind solche, die eher etwas sensibel sind und vermutlich gerade sehr froh und erleichtert, dass sie einer möglichen und wichtigen Erklärung für ihre Schwierigkeiten auf der Spur sind. Bei denen möchte ich mich entschuldigen und hoffe, dass sie der Ausdruck Fehldiagnose nicht triggert oder verunsichert. Sie sind hier auch gar nicht gemeint. Lasst Euch also von meinem Beitrag hier auf keinen Fall irritieren und freut Euch erst mal, dass ihr in Zukunft leichter Erklärungen findet. Denn, wenn man die Ursache eines Problems kennt, dann findet man auch – das ist das Gute – leichter eine Lösung.

Dann gibt es die anderen, die wirkliche eine Fehldiagnose haben, und richtig Schiss, dass irgendwann jemand merkt, dass sie in Wahrheit gar keine Autisten sind. Sobald sie den Begriff „Fehldiagnose“ nur irgendwo – ganz allgemein formuliert – lesen, reagieren sie schon mit Schnappatmung und fürchten, dass kritische Menschen nochmal genauer hinsehen könnten: Und zwar bei Ihnen! Denn sie wissen/ahnen es längst selbst – benutzen diese Fehldiagnose aber gezielt, um damit an finanzielle Zuwendungen zu kommen, um andere Menschen zu manipulieren, um fadenscheinige Ausreden für wirklich untragbares toxisches Verhalten zu generieren und um gezielt davon abzulenken, dass ihre Probleme mit der Welt gar nicht vom Autismus herrühren, sondern von einer ihrer toxischen Persönlichkeits-Störungen. Wegen exakt denen ecken sie immer wieder an und es tut Ihnen auch noch nicht mal leid.Einem echten Autisten tut es in der Regel leid, wenn er andere verletzt und er tritt nicht noch nach.

Aber Fake-Autisten tut es überhaupt nicht leid und man kann sich mit Ihnen auch nicht wieder einigen oder gar Missverständnisse aus der Welt räumen: Denn das ist gar nicht ihr Anliegen.Ihr Anliegen ist es, sich von geneigten Opfern als „Genies“ oder “ganz besondere Menschen” feiern zu lassen, während sie in Wahrheit an nichts und niemandem wirklich interessiert sind, nur an sich selbst. Sie erfreuen sich am Leid und an der Verstörung ihrer Opfer und jener, die von Ihnen manipuliert werden und profitieren von deren Verunsicherung. Sie urteilen schnell über andere, sie haben überhaupt kein Unrechtsbewusstsein, keinen Gerechtigkeitssinn, auch Lästern und Tratschen ist ganz nach ihrem Gusto. Warum? Weil sie keine Autisten sind.

Da täuscht auch nicht die „Binsenweisheit“ „Autisten sind nun mal grundverschieden“ über die Tatsache hinweg, dass Autisten durchaus gewisse Gemeinsamkeiten haben. Ja, es ist anstrengend immer eine Rolle zu spielen. Die Rolle eines Autisten, der man selbst nicht ist. Die Rolle, die man künstlich aufrecht erhalten muss. Das kostet natürlich Kraft und natürlich ist einem dann jeder ein Dorn im Auge, der tatsächlich Autist ist, sich nicht verstellen muss und – oh Wunder – sogar den meisten Diagnose-Kriterien entspricht.Selbst dann mag man sich nicht eingestehen, dass man längst als Fake-Autist aufgeflogen ist, für das geschulte Auge anderer… Nein, dann geht man einfach noch einen Schritt weiter und schämt sich nicht zu behaupten, dass tatsächliche Aspies nur „Klischee-Aspies“ sein können…

Ich persönlich erinnere mich an eine Frau mit Antisozialer PS, Annick, die sich bei mir mal schlau machen wollte, wie man eigentlich an die Diagnose Asperger kommt. Sie fand das mit „antisozial“ erst wohl originell und amüsant und – in gewissen Kreisen – kleidsam – antisozial wie sie nun mal war – hat dann aber von Asperger gehört… Das veranlasste sie Kontakt zu mir aufzunehmen und mich zu fragen, wie das Image-mäßig eigentlich so rüber kommt bei den Leuten, für mich. Ob die mich nun alle für ein hochbegabtes Genie halten würden…

Diese Idee eines „optimierten Ich’s“ schien ihr nämlich besser zu gefallen… Ich hab es dann aber geschafft ihr diesen Unfug auszureden. „Behindert“ war nicht so wirklich nach ihrem Gusto.Und ich bin mir sicher: Da ist sie nicht die einzige. Gerade für manipulative Menschen wie Antisoziale, Narzissten, oft auch Borderliner, bietet sich es an, sich eine solche Asperger-Diagnose zu erschleichen. Es erleichtert ihr Leben schon immens. Es bietet zwar keine Lösung für ihre eigentlichen und wahren Probleme, aber diese Diagnose verschafft Ihnen eine ganz neue Form von Toleranz und Verständnis und damit schaffen sie sich – für sie interessante und profitable – neue Freiräume. Sie brauchen keine Verantwortung mehr für ihr eigenes Verhalten übernehmen, meinen sie und sie müssen sich mit ihren eigentlichen Problemen auch nicht auseinandersetzen. Und damit schaden sie uns!Ich werde das Thema Fehldiagnose jetzt noch offensiver und deutlicher angehen als je zuvor. Ich hab mich da in der Tat noch relativ zurückgehalten, all die Jahre.

Aber irgendwann reicht es einfach. Was plötzlich alles „auch Asperger sein darf, weil doch alle Aspies verschieden sind“ und de facto NIE Teil der offiziellen Diagnose-Kriterien war (mitunter sogar das glatte Gegenteil dessen) – überspannt den Boden des Zumutbaren und schadet tatsächlich Betroffenen, die endlich zeigen wollen, was sie wirklich drauf haben und, dass sie eigentlich ganz umgänglich sind – in einem geeigneten – Umfeld… während diese Leute sich lautstark als Aspies darstellen und der Welt mit ihren Rufmord-Kampagnen und aggressivem Auftreten vermitteln, dass vermeintliche Aspies vor allem eins sind: Angriffslustig, aggressiv, herablassend, manipulativ, gemein… und das auch noch als Mob. Diese Arschlöcher (sorry) machen meine ganze Aufklärungsarbeit zunichte und zerstören das Image all jener „seriösen“ Asperger-Autisten, die gerne – in einem gewissen Rahmen – Teil dieser Welt sein und als geistig-zurechnungsfähige Menschen erkannt werden möchten.

So. Das haben sie nun davon. Jetzt erst recht!P.S. Wichtig! Wir machen die Erkenntnis, ob jemand Autist ist oder nicht, NICHT daran fest wie genau er/sie sich in #EllaSchön wiedererkennt. Auch wenn das gerade aktuell zur Debatte stand. Das sind Erkenntnisse aus jahrelangem Aufenthalt im Netz und in Foren/Gruppen zum Thema Autismus und die Ergebnisse von zahllosen Gesprächen und Rückmeldungen anderer Autisten, die ebenfalls unter solchen Mobs zu leiden hatten.

Sie wurden mitunter von Grüppchen so derartig fies behandelt, dass es zu Panik-Attacken und traumatischen Belastungs-Momenten kam. Auch auf das Bitten hin, endlich damit aufzuhören, wurde kein Entgegenkommen gezeigt. Die Autisten, die Opfer solcher Attacken wurden, zogen sich zum Teil komplett aus Gruppen zurück und/oder auch von Facebook. Ihr Ruf wurde so massiv beschädigt, dass in einigen Fällen sogar die Polizei informiert werden musste und eine strafrechtliche Relevanz geprüft wurde. Es wurden in Gruppen Personen namentlich diffamiert und nachweislich und belegbar Lügen über sie verbreitet. Klärende Gespräche darüber wurden abgelehnt.

Da bleibt einem nur eine Erkenntnis: Es muss Fehldiagnosen geben! Oder hat jemand eine andere, vernünftige Erklärung, für all das?

2 Kommentare

  1. Vielen Dank für diesen Beitrag! Ich weine gerade vor Freude, diesen Beitrag gefunden zu haben. Ich gebe mir so viel Mühe, mache jahrelang Autismus-Therapie um meine spzialen Probleme in den Griff zu bekommen und treffe immer wieder auf richtige Arschlöcher (srry, arbeite in der IT), die einfach der festen Überzeugung sind, dass sie Autisten sein müssen. Sie haben keinerlei Erfahrung mit Mobbing im Kindesalter, nie einen Meltdown gehabt, nie mit sensorischen Schwierigkeiten wie Tiefenwahrnehmung Probleme gehabt und wollen rein gar nichts an Ihrem Verhalten ändern, aber halten sich für Autisten. Sie werten ihre Mitmenschen herab, tratschen hinterrücks über andere Menschen, geben sich keinerlei Mühe ihre Mitmenschen zu verstehen und haben eine enorme Profilneurose – aber statt was einzusehen ist es für sie viel gloreicher sich als Autisten zu verkaufen – natürlich ohne Behinderung, weil Autismus „Ist ja nur eine Art zu sein, akzeptiert mich endlich, ich will einfach nur so sein wie ich bin, aber alle anderen sind scheiße“. Ich hoffe so sehr, dass es in den nächsten Jahren irgendwann eine Möglichkeit gibt klinisch zu bestimmen, wer Autismus hat, oder nicht. Ansonsten sehe ich leider, dass sich viele selbst zu Autisten erklären, um eiterhin all Ihren Mitmenschen die Schuld für ihr unsägliches Fehlverhalten aufbrummen zu wollen. Sicher ist: Autisten wollen sich ändern und sind sehr traurig, wenn Menschen wegen ihnen leiden und tun sich auch ändern, wenn man ihnen die Auswirkungen ihres Verhaltens richtig erklärt. Sie leiden unter Ihrer Behinderung. Selbsterklärte Autisten können hingegen komischerweise nie auch nur einen Funken Mitgefühl empfinden, selbst wenn Leute um sie herum zugrunde gehen. Das ist so nervig. In der Autismus-Selbsthilfegruppe trudeln immer wieder Leute ein, die extrem furchtbar sind und alle Autisten regelrecht zermürben und fertig machen. Und auch Eltern, die ihre Kinder ins ATZ schleppen, weil sie finden, dass ihre großartigen Kinder ein Recht darauf haben, ihre Mitschüler wegen ihren vermeintlichen Inkompetenz fertig machen zu dürfen. Bitte, bitte – es muss doch endlich bald eine augenscheinliche Diagnose anhand neurologischer Beschaffenheit möglich sein. Das wäre so schön.

    1. Author

      Hallo, es tut mir unheimlich leid… ich habe deine ausführliche lange Antwort erst jetzt entdeckt und freigegeben. Wir wurden hier mit allerlei Spam zugemüllt und ich musste fast 400 Antworten alle einzeln durchgehen, um zu gucken, was man davon überhaupt freischalten kann. Sorry… Ich danke Dir, dass Du Dir so viel Mühe gegeben hast so ausführlich zu schreiben und deine Gedanken sind sehr wertvoll und interessant. Sicher schreiben wir die die Tage nochmal mehr dazu! Alles Gute!

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