Hier ein recht interessanter Artikel von EditionF

Meine persönliche Meinung dazu ist, dass Autistinnen auch noch öfter – als Männer – in den Sozialen Netzwerken völlig wahllos und radikal angegriffen werden. Ich habe es an vielen Stellen beobachtet und war auch selbst einmal davon betroffen… aber auch das Phänomen fände ich mal untersuchenswert.

Eine Frau „die aus der Rolle fällt“, indem sie intellektuell anders tickt, einen eigenen Sinn für Humor in ihren Texten aufweist und sich „sprachlich“ auffällig verhält oder ganz neuartige Gedanken formuliert, erfährt weitaus mehr Aggressionen als ein Mann, so meine These. Oder irre ich? Ist man allgemein im Netz erbarmungloser?

Im „echten“ Leben mögen diese Fähigkeiten einer „ungewöhnlichen“ Frau häufig sogar helfen im Leben was zu erreichen, wenn sie Glück hat ein positives Umfeld zu haben, im Netz dagegen steht diesen Frauen – oft mit Asperger Diagnose – statt dessen ein Shitstorm nach dem nächsten bevor.

Übrigens häufig sogar aus den vermeintlich eigenen Reihen (wobei man auch nie weiß, wer sich nur im WWW als Autist ausgibt, ohne eine Diagnose zu haben), siehe die mitunter radikalen Reaktionen auf Nicole Schuster, Denise Linke, Yvonne O, Greta Thunberg (selbst wenn man anderer Meinung ist als Greta, muss man sie nicht derartig vulgär niedermachen, dabei ständig diese Diagnose als Anlass für ihre vermeintliche Unzurechnungsfähigkeit herbeiziehend…) und viele andere, die ich hier namentlich nicht erwähnen möchte, weil sie sich teilweise deswegen ganz aus der Öffentlichkeit der Sozialen Netzwerke zurückgezogen haben. Kritik ist einfach etwas anderes als Hass und Ressentiment.

Ich dachte immer, wir wären schon weiter, aber mitunter erinnerte mich das Ganze an eine Art moderne Hexenverfolgung… als ob jeder Mensch, der nicht den eigenen vorgefertigten Klischees entspricht ein Angriff auf das eigene Selbstverständnis ist, dass es unbedingt zu verteidigen statt zu überprüfen gilt… Daher vielleicht auch die „Schüchternheit“?

Hier der Artikel:

Autismus wird bei Frauen sehr selten diagnostiziert. Das liegt vor allem daran, dass sie bei der Diagnose nach rein männlichen Kriterien bewertet werden. Die Medizinerin Christine Preißmann ist selbst Autistin und will anderen Frauen und Mädchen bei der Suche zu sich selbst helfen.

Christine Preißmann war ein stilles Mädchen. Ihre Leidenschaft galt Plänen und Flughäfen, auch von Weihnachtsmärkten bekam sie nicht genug. Puppen hingegen ließen sie kalt. „Es blieb mir ein völliges Rätsel, weshalb ich durch eine Trinkflasche dafür sorgen sollte, dass ein lebloses Kunststoffmodell nass wurde, um dann von mir trocken gelegt zu werden“, schreibt sie über ihre Kindheit in ihrem Buch „Überraschend anders: Mädchen & Frauen mit Asperger“. Genauso abstrakt waren für sie die Gefühle von Romanfiguren, über die sie in der Schule Aufsätze verfassen sollte. Grammatikalische Regeln einer Fremdsprache leuchteten ihr wesentlich schneller ein. Preißmann wusste damals noch nicht, dass sie das Asperger-Syndrom hat.

Heute ist sie Ärztin und angesehene Expertin für Autismus. Autistische Personen haben Schwierigkeiten, soziale Codes zu lesen, Metaphern oder Ironie verstehen sie so gut wie gar nicht. Ein Grund, warum Begegnungen mit anderen Menschen für sie nicht einfach sind. Dafür zeigen Autist*innen oft eine Begabung für alles, was mit der Analyse von Details und logischem Denken zu tun hat. Sie haben ein sehr gutes Gedächtnis und brillieren oft in Naturwissenschaften.

In der Popkultur werden Figuren wie Sheldon Cooper aus der Serie „The Big Bang Theory“ mit autistischen Zügen als emotional kalte Genies dargestellt. Auch dem berühmtesten Detektiv der Weltliteratur, Sherlock Holmes, wird von manchem Autismus angedichtet: Die dadurch oft romantisierte Störung passt zu dem Archetyp eines männlichen Antihelden, der keine Emotionen zulässt, aber durch seine extreme Intelligenz in seinen Bann schlägt. Wer in dieser Erzählung keinen Platz hat, ist die Autistin. Sie widerspricht dem Stereotyp einer emotionalen, empathischen Frau.

Autistinnen bleiben häufig unerkannt

„Bis vor kurzer Zeit ging man davon aus“, so Preißmann, „dass (….)

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